Das klassische Arragement wird von der alten Maxime
abgeleitet: "Die Harmonie des Himmels und der Erde
bringt alle Kreaturen hervor. Der Himmel gibt das
Leben, die Erde nährt sie. Der Mensch als die höchste
aller Kreaturen mit erkennenden und urteilenden
Fähigkeiten steht zwischen Himmel und Erde."

Die Harmonie des Menschen mit der Natur wird im Ikebana
mit den drei Hauptelementen "Himmel-Erde-Mensch" repro-
duziert. Diese Verbindung ist das Fundament aller Ikebana
Stile: "ten-chi-jin". In der Misho-Schule heisst
Himmeltai, Mensch yô und Erde tome.

Der Kakubana Stil ist auf dem Prinzip des Kreises als Symbol
des Himmels und dem Quadrat als Symbol der Erde aufgebaut.
Wird das Quadrat im Kreis auf eine Ecke gestellt, so entstehen
oben, unten, links und rechts innerhalb des Kreises die vier
Himmelsrichtungen. Zieht man in diesem Kreis eine Mittelsenkrechte,
so bilden die beiden Hälften je ein Dreieck. Kreis, Quadrat und
Dreieck sind somit die Grundlage für die klassische Form des Ikebana.

Blumen im Kakubana
Bis zur Meiji-Zeit (1868-1912) wurde das Planzen- und Blumen-
material nach Vorschrift aus den verebten Büchern verwendet.
Seither wurden zahlreiche andere Pflanzen aus dem Ausland
eingeführt. Heute ist eine der Hauptaufgaben der Misho-Schule
das Arrangieren der exotischen, also der westlichen Blumen im
Kakubana-Stil. Diese Arrangements zeigen eine Mischung von
Fiktion und Wirklichkeit. Blumen im Kakubana lassen eher einen
Farbensinn als eine Gemütsbewegung erkennen. Das Wesen der
Plfanze wird jedoch berücksichtigt und in Harmonie
von In und Yo (Yin und Yang) dargestellt.